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Die Farbradierung „Greisslersterben“ von Josef Mühlbacher thematisiert einen signifikanten Wandel im städtischen Alltagsleben, insbesondere das Verschwinden kleiner, traditioneller Geschäfte (Greissler) im deutschsprachigen Raum, insbesondere in Österreich. Das Werk dokumentiert den schleichenden Niedergang dieser Nahversorger, die einst zentrale Punkte des städtischen und dörflichen Lebens waren.
Im Zentrum des Bildes steht die Fassade eines typischen kleinen Lebensmittelgeschäfts (Greissler), das durch das Schild „Obst u. Gemüse“ und „Feinkost“ eindeutig als solches identifiziert wird. Die Darstellung ist in einer Art monochromen Farbpalette gehalten, die die Stimmung von Verfall und vergangener Blüte unterstützt. Die starke Licht- und Schattensetzung erzeugt einen Eindruck von Leere und Verlassenheit.
Die Tür und das Schaufenster des Ladens wirken geschlossen, als ob das Geschäft nicht mehr aktiv wäre. Im Schaufenster ist ein Bild eines Verkäufers zu erkennen, möglicherweise als Symbol für den einstigen Besitzer oder als nostalgische Erinnerung an die Vergangenheit des Geschäfts.
Der Titel „Greisslersterben“ verweist auf den Rückgang kleiner, unabhängiger Lebensmittelgeschäfte, der durch den Aufstieg von Supermärkten und großen Einzelhandelsketten im 20. Jahrhundert beschleunigt wurde. Diese Entwicklung führte zu einer Entpersonalisierung des Einkaufserlebnisses, bei dem die enge Beziehung zwischen Ladeninhaber und Kunden verloren ging. Mühlbacher thematisiert diesen sozialen und wirtschaftlichen Wandel in seinem Werk und zeigt gleichzeitig die kulturellen Verluste, die mit dem Verschwinden dieser Geschäfte einhergehen.
Die Farbradierung ist in einem realistischen Stil gehalten, jedoch wird durch die Wahl der Technik und der Farbgebung eine nostalgische, fast melancholische Stimmung erzeugt. Radierungen erlauben eine detaillierte und feine Linienführung, was in diesem Werk die Strukturen des Gebäudes und die Schriftzüge auf dem Laden deutlich zur Geltung bringt. Die reduzierten Farben unterstützen die Aussage des Bildes, indem sie die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken und gleichzeitig einen historischen, fast vergessenen Moment festhalten.
Josef Mühlbacher, geboren 1956, lebt in Wien und ist als Maler, Zeichner und Kupferdrucker tätig. Nach seiner Ausbildung bei Walter Fischer und der Arbeit bei Kurt Zein gründete er eine eigene Radierwerkstatt. Seine realistischen Werke fokussieren sich auf Wiener Stadtansichten, wie Fassadendetails und Innenhöfe, sowie ästhetisch dargestellte weibliche Akte. Mühlbacher ist zudem als Nationalpark-Ranger im Donau-Auen-Gebiet engagiert, was seine Naturverbundenheit unterstreicht.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese audiovisuelle Reise mit uns zu erleben!
Details zum Werk:
Titel: "Greislersterben" / "Requiem"
Künstler: Mühlbacher, Josef
Technik: Radierung in Farbe
Rahmen: Rahmen aus Holz, dunkelgrau, silber
Maße: cm
Preis inkl. Rahmen: € 240,-
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